250 € Rente und ein Pflegefall
Johanna (65) lernte kurz nach der Ausbildung zur Buchhalterin ihren Mann Herbert kennen. Nach der Heirat wurde Johanna schnell schwanger und hörte nach der Geburt ihres Kindes auf, zu arbeiten, um sich um Kind, Mann, Haus und Garten zu kümmern. Ihr Mann verdiente so gut, dass es auch vom Finanziellen passte. Johanna wusste, dass sie im Alter nur 250 € Rente beziehen wird, aber ihr Mann erwartete eine stattliche Rente und das Reihenhaus war bis dahin abgezahlt.
Kurz nach seinem 70. Geburtstag erlitt Herbert einen schweren Schlaganfall, der ihn halbseitig lähmte, an den Rollstuhl fesselte und eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung erforderlich machte. Johanna versuchte alles, um ihren Mann gut zu versorgen, aber alleine schaffte sie es nicht. Und für eine Rund-um-die Uhr-Betreuung reichte das Geld einfach nicht, trotz Pflegegrad 5. Schweren Herzens suchte Johanna nun einen Heimplatz – finanziert von Herberts Rente und dem Geld der Pflegeversicherung.
Glück im Unglück: Johanna muss das Reihenhaus nicht verkaufen. Aber sie muss Grundsicherung beantragen, weil ihr 250 € Rente nicht reichen. Das einzige Kind, eine Tochter, ist Künstlerin und kann von ihrem Einkommen selbst kaum leben, geschweige denn, die Mutter unterstützen.